Eigentlich war das ja mein Silvesterartikel mit dem ich dir für deine Tierpatienten noch schnell ein paar Hilfsmittel gegen Stress und Angst an die Hand geben wollte…
Aber wie Vieles in diesem Jahr, ist auch Silvester nun ganz anders als erwartet!
Diese Veränderung begrüße ich allerdings extrem und du sicher auch!?
Nun wollte ich dann etwas ganz anderes schreiben – aber Stress- und und Angstpatienten begleiten uns eigentlich das ganze Jahr. Daher passt es eigentlich immer!
Wer kennt sie nicht? Hunde die bei jedem lauteren Geräusch zusammenzucken. Mit eingeklemmter Rute durch die Gegend schleichen und draußen nichts als Panik haben. Keine Freude am Gassigehen – nur blankes Entsetzen.
Katzen trauen sich nicht unter dem Bett vor. Kratzen und beißen vor lauter Angst.
Pferde die kaum zu händeln sind. Angst und Panik im Gelände mit Durchgehen und Steigen…
Das Bild der Angst begegnet uns an den verschiedensten Orten und in den verschiedensten Situationen.
Die Ursachen können vielfältig sein: Hormonelle Störungen, vor allem Störungen der Schilddrüse spielen da oft eine Rolle. Aber auch schlimme Erfahrungen bei Tieren aus dem Tierschutz oder aus schlechter Haltung sind keine Seltenheit.
Zuweilen können wir die Ursache nicht einmal erahnen, weil Tiere in ihrem völlig anderen Denken, Verknüpfungen zu Schrecksituationen hergestellt haben, die wir nicht mehr nachvollziehen können.
So vielfältig die Ursachen, so vielfältig sind auch die Therapiemöglichkeiten.
Oft ist es gar nicht so einfach die passende Therapieform zu finden.
Was kann helfen?
Entsprechend dem möglichen Auslöser setze ich gerne die Bioresonanz ein und behandle meine Patienten mit den passenden Programmen. Das kann das Hormonsystem sein, wenn da die Ursache zu suchen ist oder allgemeine Angst- und Stressprogramme, die meist gute Wirkung zeigen.
Der Blogartikel über Australische Buschblüten könnte auch weiterhelfen.
Auch die Homöopathie bietet viele Möglichkeiten. Hier wirken aber am besten die Mittel, die wirklich individuell anhand der vorliegenden Symptome ausgewählt wurden.
Wenn der Stress aufgrund schlimmer Erfahrungen auftritt, kann man sich die Mittel Ignatia, Staphysagria und Natrium muriaticum mal genauer ansehen. Bei Angst- und Schreckerlebnissen in der Vergangenheit können Aconitum oder Opium in Frage kommen.
Immer sollte das Mittel individuell angepasst werden.
Ein weiteres Mittel in meinem Erste-Hilfe-Kasten für Paniker ist CBD-Öl. In der Regel dauert es 2-3 Wochen bis sich ein Wirkspiegel aufgebaut hat. Dosieranleitungen findest du in meinem Blogartikel “CBD-Öl bei Tieren”.
Viele arbeiten auch mit einem sogenannten “Thunder-Shirt” oder Körperbändern. Auch diese Hilfsmittel können einen beruhigenden Einfluss auf das Tier haben.
Vorsichtig eingesetzt sind auch ätherische Öle oft hilfreich. Man kann in Akutfällen einen Diffusor laufen lassen mit der Mischung “Stress away” oder “Peace and calming” von Young Living. Auch Einzelöle wie Lavendel oder Melisse können hilfreich sein. Bitte beachte immer die tierspezifischen Empfindlichkeiten im Bezug auf die Inhaltsstoffe und setze es entsprechend behutsam ein.
Pflanzliche Urtinkturen bieten auch gute Möglichkeiten zur Beruhigung. Ich nutze da sehr gerne die Präparate von Ceres. Passiflora hat eine angstlösende Wirkung und natürlich auch hier, wie schon bei den ätherischen Ölen, Lavendel und Melisse.
LifeWave Pflaster haben sich auch schon in meiner Praxis bei Stress und Angst bewährt. Aeon und Silent Night sind da die gebräuchlichsten für stress- und angstbesetzte Situationen. Der passende Klebepunkt liegt oft hinter dem rechten Ohr oder auf dem 3. Auge, also zwischen den Augen, etwas höher Richtung Stirn. Hier braucht man, im Gegensatz zu den meisten anderen Methoden, nicht länger auf eine Wirkung warten – wenn es hilft, dann zeigt sich das direkt.
Dir werden viele dieser Maßnahmen möglicherweise schon bekannt sein. Vielleicht hast du auch noch andere Tipps auf Lager, die ich bisher nicht genannt habe…
Die Frage der Fragen ist nun – Was machen wir mit Patienten bei denen das alles nicht hilft? Die einfach nicht ausreichend reagieren?
Dafür habe ich noch ein paar ultimative Tipps auf Lager, die eigentlich so gut wie nie versagt haben.
Starten wir mit 5-HTP: 5-Hydroxytryptophan ist eine Aminosäure, die vom Körper aus der Aminosäure L-Tryptophan gebildet wird. Sie kommt in Bananen, Schokolade und im Samen der afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia simplicifolia) vor.
L-Tryptophan ist an der Produktion von Serotonin beteiligt. Ein erhöhter Serotoninspiegel wirkt beruhigend und löst Glücksgefühle aus. Daher macht uns Schokolade so glücklich;)
Im Gegensatz zum L-Tryptophan, wirkt 5-HTP ziemlich direkt.
5-HTP und auch L-Tryptophan ist in verschiedenen Präparaten für Hunde und Pferde enthalten. Für Hunde z.B. “Relax” von Annymally und “Calma Woof” von FitPetz, “Sedarom direkt” von Almapharm. Für Pferde “RelaxActive” von Equanis und “Equipur Tryptomag” von Equipur. Als Einzelpräparat ist es nicht erhältlich.
5-HTP oder L-Tryptophan sind nicht für die Dauergabe geeignet. Sie greifen in den Neurotransmitterhaushalt ein, was auch unliebsame Langzeitfolgen haben kann.
Daher sollte es nur über einen überschaubaren Zeitraum gegeben werden um in der Zeit verhaltenstherapeutisch oder mit anderen Methoden an der Ursache zu arbeiten.
Das nächste Mittel ist Melatonin. Melatonin ist ein Hormon, welches die Zirbeldrüse bei Dunkelheit aus Serotonin herstellt. Der erhöhte Melatoninspiegel sorgt dann für Müdigkeit und Entspannung. Wenn es hell ist, wird die Melatoninproduktion gehemmt.
Wenn wir nun den beruhigenden Effekt des Melatonins herbeiführen wollen, müssen wir dem Körper Melatonin extra zuführen. Inzwischen sind melatoninhaltige Präparate auch schon für Tiere erhältlich. Für Hunde gibt es z.B. “Quiet Moments” von NaturVet.
Häufig sind in Kombipräparaten die Melatonindosen sehr niedrig. Da ist ein Mittel aus dem Humanbereich oft wirksamer.
Auch hier sollte man es nicht als Dauergabe einsetzen. Aber das versteht sich ja eigentlich von allein, da unsere Herangehensweise ja immer ursachenorientiert sein sollte.
Vielleicht konnte ich dir mit diesem Artikel noch den einen oder anderen Anstoß geben, um deinen Angstpatienten besser zu helfen.
Ich freue mich auf dein Feedback auf meiner Facebookseite!