-
Simone Britsch postedin der Gruppe Tierhalter-Gruppe
Hallo, allen erstmal ein gutes, neues Jahr:-).
Da ich im Humanbereich tätig bin und nur in einer Vogelpraxis mitgearbeitet habe. Kann mir jmd. etwas über die Leptospirose Impfung bei Hunden etwas sagen? Ich bin kein Gegner, mein Kind würde ich allerdings jetzt auch nicht mehr so voll durchimpfen ohne kritisch zu sein. Das Für und Wieder möchte ich in dieser Hinsicht abwiegen. Was ist unbedingt notwendig? Die Tierärzte die ich persönlich kenne sagen, es ist absolut notwendig. Ich würde gerne Meinungen von Naturheilkundlern hören. Der Hund hat einen sehr sensitiven Darm.Ich freue mich auf den Austausch.
6 Comments-
-
Hallo Simone,
ich nenne dir gerne ein paar Fakten und du kannst dir dann selber überlegen ob diese Impfung für dich und deinen Hund wichtig ist.Die Leptospirose ist bakteriell ausgelöste Erkrankung die als Zoonose gilt und also auf den Menschen übertragbar ist.
Zur Zeit gibt es ca. 250 nachgewiesene Stämme. Aber man kann nur gegen 4 davon impfen.
Lt. Tierärztekammer sollte eine Impfung wegen des schlechten Schutzes jährlich stattfinden. Jedoch sollen die Antikörper wesentlich weniger lange halten.
Viele Hunde erkranken trotzdem an Lepto.
Zur Ansteckung von Menschen ist zu sagen: Eine Ansteckung vom Hund zu Mensch ist selten. Bei den Fällen die untersucht worden sind waren die Tiere dagegen geimpft. Viele Menschen holten sich die Erkrankung bei der Arbeit (Abwasserkanal, Landwirtschaft) oder beim Wassersport.
Übertragen können die Bakterien über die Schleimhaut und Wunden.
Die Bakterien sind im Urin von infizierten Tieren und vor allem in stehenden Gewässern (Seen, Pfützen, Tümpeln).
Ich kann dir das Buch “Haustiere impfen mit Verstand” von Monika Peichel empfehlen. -
In meiner Praxis war mal ein brauner Labby,Besitzer wollten unbedingt Leptospirose geimpft haben von ihrem TA. Schon nach der 1.Impfung massive nebenwirkungen,Lahmheit und seither diverse Schwellungen im Maulbereich,die täglich kommen und gehen…
-
Freunde
Melanie Lühr Tierheilpraktikerin
@melanieluehr
Gruppen
Wichtige Neuigkeiten!
Öffentliche Gruppe
Gratis-Webinare für Therapeuten
Private Gruppe
Tierhalter-Gruppe
Öffentliche Gruppe
Nun, ich möchte meine Gedanken dazu mal halbwegs vorsichtig ausdrücken. Leptospirose ist natürlich eine fürchterliche Erkrankung, die niemals unterschätzt werden sollte, denn zum einen handelt es sich hierbei um eine gefährliche Zoonose und zum Anderen verläuft die Erkrankung bei Tieren – wo die ersten Symptome meist erst nach 14 Tagen und mehr entdeckt werden – sehr oft tödlich durch Nieren- bzw. Leberversagen, was sogar oftmals nicht gleich als solche erkannt wurde. Überleben die Tiere nach einer schnell erfolgten Diagnose und der entsprechenden Therapie, dann hinterlässt die Krankheit ihnen meist bleiende Nierenschädigungen bzw. Leberschäden. Aber dazu muss unbedingt auch anbemerkt werden, dass diese Erkrankung bei uns hier bereits seit vielen Jahren nie mehr aufgetreten ist.
…
Als Nächstes muss auch die andere Seite in Betracht gezogen werden, denn Leptospirose-Impfungen sind in der Tat durchaus auch gefährliche bakterielle Vollkeim-Impfstoffe.
Das soll heißen, wenn Nebenwirkungen oder Impf-Folgen auftreten, dann sind diese meist so heftig und von größerer Tragweite in genau ähnlicher Richtung, aber auch oftmals abweichend davon wurden vermehrt Lymph-Probleme, Schwellungen, Immunschwäche ect. – manchmal vorübergehend, oft auch bleibend beobachtet.
…
Somit kann man heute sagen – das Impf-Risiko übersteigt den heutigen Nutzen der Impfung in einem sogar hohem Maße.
…
Dennoch möchte ich nicht unbedingt behaupten, dass ich diese Impfungen generell ablehnen würde. Es kommt eben auch immer auf die äußeren Umstände, wie und wo lebt das Tier? Wie frei bewegt es sich draußen… und vieles mehr an.
…
Meine eigenen Tiere – die meisten hatte ich aus dem Tierschutz (Ausland /Inland) oder aus Notsituationen übernommen – waren vor dort her bereits alle grundimmunisiert, aber ich ließ diese Grundimmunisierungen danach nie mehr auffrischen.
…
Gerade was Leptospirose anbelangt, trat diese Erkrankung in der Vergangenheit in nahezu allen relativ wenigen bekannt gewordenen Fällen meist nur im frühen Hundealter auf. Adulte Tiere waren davon kaum mehr betroffen.
…
Diese Impf-Entscheidung sollte meiner Ansicht nach auch im Zusammenhang mit dem Lebensraum und die Lebenssituation bzw. auch die Abrufbarkeit der Tiere gesehen werden.
Beispiel: Meine Tiere leben hier mit uns sehr nahe der Stadt (Stadtteil) und haben somit draußen im Grunde sowieso nur kontrollierten Freilauf.
In den unweit entfernten Rheinauen, wo sich beispielsweise wirklich alte stehende Gewässer befinden, die diesbezüglich eine echte Gefahr darstellen können – wie dies auch anderenorts so zutreffen könnte würde ich meine Hunde sowieso niemals frei laufen lassen.
Ganz abgesehen davon handelt es sich dort sowieso nahezu immer um Naturschutzgebiete, wo Hunde nur angeleint geführt werden dürfen. Und so ist es nahezu überall in Deutschland so geregelt.
Daher haben meine Hunde auch nur in sie in unserem Garten den wirklich unkontrollierten Freilauf, wo diese Gefahren von vorn herein sowieso nicht lauern.
Zudem, was das Ganze noch einen Tacken sicherer macht, entfernt sich meine Hündin auch nie weit von mir, sodass ich sie immer sehr gut beobachten kann und auch ebenso schnell mit einem konsequenten “NEIN” oder “HIER HER” abrufen kann, wenn sie beispielsweise aus alten Pfützen oder stehenden Gewässern trinken wollte, die den Leptospieren optimalen Lebensraum bieten können.
…
Ich rate meinen Tierbesitzern immer dazu dies alles in Betracht zu ziehen und – wenn immer möglich auch die Broschüre “Hunde impfen Der Kritische Ratgeber” von Monika Peichl zu lesen – und dann erst ganz bedacht mit dem Blick auf die bleibende Gesundheit und ohne nicht mehr adäquate Risiken einzugehen – die Entscheidung zu treffen.