Der Artikel erklärt wie Homöopathie bei Verhaltensproblemen, am Beispiel des Phosphor-Typ, eingesetzt werden kann.
Phosphor ist ein chemisches Element. Es kommt in der Natur nur in gebundener Version vor, z.B. mit verschiedenen Mineralien als Mineralphosphat oder in Form von organischen und anorganischen Phosphorverbindungen in der Tier- und Pflanzenwelt.
Homöopathisch wird nur das reine gelbe Phosphor verwendet. Dieses ist sehr giftig, flüchtig und reaktionsfreudig. Es ist schnell entzündlich an der Luft. Als einziges nichtradioaktives Element ist es in der Lage zu leuchten. Daher auch der Name „Lichtträger“.
Gemäß diesen Eigenschaften beobachten wir auch bei Pferden, welche einen Bezug zu Phosphor haben, ähnliche Eigenschaften.
- Mag nicht allein sein; unsicher und sogar ängstlich wenn allein
- alles besser durch Gesellschaft
- reagiert sehr explosiv bei Schreck, Angst und Überforderung
- das Temperament fährt schnell hoch
- das Pferd würde rennen bis zum Umfallen – verbrennt sich
Man erkennt schon jetzt, diese Pferde sind schnell, nervös, sensibel und bei falschem Umgang alles andere als leicht händelbar.
Oft schöne Tiere mit glänzendem Fell, großen ausdrucksstarken Augen und starker Ausstrahlung.
Hochleistungspferde im Sport, Showpferde. Zeigen sich gern, wollen gefallen.
Vom Temperament her sanguinisch bis cholerisch, zeigen sie viel überschäumende Lebensfreude, die aber auch schnell in Reizbarkeit und Wut umschlagen kann.
Bei grobem, harten Umgang können diese Pferde ausgeprägte Aggressivität mit Beißen, Schlagen und Steigen zeigen.
Es gibt viele Ängste. Auffällig sind:
- Gewitter, Knallangst
- Alleinsein
- Dunkelheit
In angstauslösenden Situationen wird starke Unruhe gezeigt. Leichtes Erschrecken, Zittern vor Angst, große Unsicherheit. Schwache, eher ängstliche Reiter sind mit phosphorischen Pferden schnell überfordert, da sie im Notfall die nötige Sicherheit nicht vermitteln können. Kopfloses Durchgehen ist dann die Folge.
Trotz dieser Schattenseiten hat Phosphor ganz viel Licht. Wie sollte es auch anders sein?
Diese Pferde sind die charmantesten, liebenswertesten Wesen unter der Sonne, wenn es ihnen gut geht und der Umgang stimmt.
Dann sind sie liebevoll und zugewandt, geradezu verrückt nach Schmusen und Kraulen und gewinnen so leicht die Herzen ihrer Menschen. Die Bindung ist eng und sie spiegeln intensiv die Befindlichkeit ihres Menschen. Geht es ihm schlecht sind sie niedergeschlagen, geht es ihm gut sind auch sie glücklich.
In dieser extremen Feinfühligkeit und der ausgeprägten Empathie liegt aber auch ein weiteres Problem. Geht es ihrem Menschen über längere Zeit schlecht, können sie selbst krank werden.
Auch dann können sich unerwünschte Verhaltensweisen durch übernommenen Stress zeigen.
Die Tiere können sich schwer abgrenzen und sind den Emotionen ihres Umfeldes oft hilflos ausgeliefert.
So schwer der Umgang mit ihnen ist, wenn die Beziehung nicht stimmt, Schmerzen oder Unwohlsein die Laune verderben, so herzerwärmend stehen sie an unserer Seite, wenn alles passt.
Dann sind sie überaus leistungsbereit, lernwillig, fein zu reiten, schnell wie der Wind und wärmen unser Herz mit ihrer bereitwillig gezeigten Zuneigung.
Es sind die Pferde mit dem riesigen Herzen, der sanftesten Seele und dem explosivsten Temperament.