Mehr Infos
Entgiftung bei Hufrehe

Entgiftung bei Hufrehe

In diesem Artikel geht es um die Problematik der Entgiftung bei Hufrehe.

Wenn ich in der Praxis Pferde mit Hufrehe behandle sind, neben anderen Baustellen, eigentlich zwei Parameter immer wieder auffällig. Das sind die Leber und das Darmmilieu.

Im Blutbild zeigen die Leberwerte immer erst sehr spät an, wenn der Körper die Belastung durch Toxine nicht mehr kompensieren kann. Trotzdem steht die Leber schon lange vorher unter Druck. Das kann man zum einen am Pferd selbst sehen und zum anderen auch sehr frühzeitig über eine Bioresonanzanalyse feststellen.

Welche Hinweise auf Leberprobleme zeigt uns das Pferd?

  • Mattigkeit, Unlust, Müdigkeit

  • Gähnen

  • Verstopfung oder Durchfall

  • Appetitlosigkeit, Mäkeln

  • Koliken, Blähungen

  • Schlechte Laune, Reizbarkeit

  • Stichelhaare

  • Juckreiz, Hautausschläge

  • Ödeme, angelaufene Beine

  • Verspanntheit und Widersetzlichkeit beim Reiten

Diese Symptome sind vielen Pferdebesitzern bekannt, nur verbinden das die wenigsten mit möglichen Leberproblemen. Dabei ist die Haltung der Pferde und das übliche Stallmanagement (regelmäßige Impfungen und Entwurmungen, Medikamentengabe) schon für sich genommen, Auslöser genug.

Dazu kommen Umwelttoxine, wie Herbizide, Pestizide, Insektizide, Schwermetalle, Schimmelpilztoxine, die unser Pferd direkt über Futter und Tränke aufnimmt. Alleine die Schimmelpilzbelastung in Heu, Einstreu und Hafer und Müslimischungen ist oft immens. Wenn wir die Sporen mit bloßem Auge erkennen können, ist das Futter eigentlich zu entsorgen. Wie oft wird es trotzdem vom Stallbetreiber noch verfüttert?

Leichtere Schimmelpilzbelastung ist kaum erkennbar, wird also gar nicht bemerkt und sammelt sich mit der Zeit im Körper.

Somit ist die Leber eigentlich permanent im Kreuzfeuer.

Die Basis für eine gesunde Leberfunktion bzw. Regeneration ist die Bereitstellung benötigter Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente, wie z.B. Magnesium, Zink und B-Vitamine. Nur so ist die Leber in der Lage die erforderliche Entgiftungsleistung zu erbringen. Wird eine geschwächte Leberfunktion durch die Gabe entgiftend wirkender Kräuter zu stark angeregt, kann es zu hohen Nährstoffverlusten kommen und die Leber gerät immer stärker unter Druck. Dadurch kann eine massive Verschlimmerung entstehen. Aus diesem Grund sind reine Entgiftungskuren, besonders bei Hufrehe, sehr kritisch zu sehen. Gerade in der Zeit des Fellwechsels ist da besondere Vorsicht geboten, da der Organismus sowieso schon Hochleistung erbringen muss

Wie steht der Darm damit im Zusammenhang?

Zum einen wird der Darm durch die Schadstoffe selbst schon belastet und geschädigt. Auch Antibiotikagaben und falsche Fütterung führen zu einer Schädigung der Darmflora. In schweren Fällen kann es zu einer Durchlässigkeit der Darmwand kommen (Leaky-gut), wodurch der Darm nicht mehr seine Abschirmfunktion erfüllen kann und Toxine in den Körper wandern können.

Bei schwacher Leberfunktion werden, für die Verdauung benötigte Gallensäuren, nur unzureichend gebildet. Funktioniert die Verdauung nicht richtig, verweilt das Futter zulange im Darm, gärt und es bilden sich schädliche Stoffe, u.a. Fuselalkohole, die die Leber noch weiter schädigen. Bei geschädigter Darmflora kommt es zu einer Überwucherung pathogener Keime. Generalisten wie, Pilze, Colibakterien und Clostridien breiten sich aus. Das Darmmilieu kippt und ist ohne Unterstützung kaum noch in der Lage sich zu regenerieren. Die Gefahr für Darmentzündungen, Koliken und Kotwasser zu entwickeln steigt.

Die für die Leber wichtigen B-Vitamine, die auch im Darm synthetisiert werden, und andere Vitalstoffe, können nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden.

Was das bedeutet wissen wir bereits aus dem obigen Zusammenhang.

Nun kommen bei bestehender Hufrehe noch verschiedene Toxine hinzu. Dazu gehören z. B. die Belastung durch verabreichte Medikamente, Stress setzt im Körper ebenso Toxine frei und auch die Abbauprodukte der entzündlichen Abläufe im Huf müssen verstoffwechselt werden.

Wir haben also einen Organismus, der schon lange unter einer chronischen Belastung mit diversen Toxinen steht, dem durch ein gestörtes Darmmilieu die zur Entgiftung wichtigen Vitalstoffe fehlen und der durch die Hufrehe als solches mit den genannten Belastungen fertig werden muss. Hinzu kommen komplizierte Stoffwechselabläufe, die das System noch zusätzlich stressen.

Hier steht der Körper auf allen Ebenen auf der Kippe. Die Krankheit findet nicht nur im Huf statt, sondern betrifft Darmmilieu, Entgiftungsorgane und das Hormonsystem. Bis zuletzt versucht der Körper diesen, normalerweise fein aufeinader abgestimmten Ablauf, unter Kontrolle zu halten und auszugleichen.

Wenn wir als Pferdebesitzer oder Therapeuten eingreifen und helfen wollen, müssen wir um diese Abläufe wissen. Vor jeder entgiftenden Maßnahme muss also eine Unterstützung des Darmmilieus und eine Supplementierung mit den, für die Leber wichtigen, Vitalstoffen erfolgen. Nur so kann langsam eine Entgiftung eingeleitet werden, die dem Organismus hilft und ihn nicht schädigt.

Es gibt keine allgemeingültigen Angaben für das genaue Vorgehen. Es muss immer individuell geschaut werden, was das Tier in der jeweiligen Situation braucht.

Der Körper entgiftet durch reine Heufütterung von allein! – Stimmt das?

Grundsätzlich ist diese Aussage nicht falsch. Da aber der Vitalstoffgehalt in Heu sehr schwankend ist, kann man leider nicht davon ausgehen, dass alleine damit die Vitalstoffspeicher gefüllt werden können. Schon gar nicht wenn die Heumenge aufgrund von bestehendem Übergewicht des Pferdes reduziert werden muss.

Besonders Mineralstoffe und Spurenelemente geraten hier schnell in eine Unterversorgung. Die pauschale Zugabe von Mineralstoffmischungen geht teilweise am Bedarf vorbei und ist daher dann wenig hilfreich.

Im Hinblick auf möglicherweise vorliegende Darmentzündungen wird eine reine Heufütterung auch keine Abhilfe schaffen können.

In Fällen wo der Darm nicht allzu sehr geschädigt ist, mag diese Maßnahme ausreichen. In anderen Fällen ist die Problematik damit allein nicht in den Griff zu bekommen.

Was ist ein empfehlenswertes Vorgehen?

In der Praxis nutze ich die Bioresonanzanalyse um einen genauen Überblick der bestehenden Dysbalancen zu bekommen. Zielgerichtet werden dann die passenden Therapiemaßnahmen in die Wege geleitet. Hier kommt die klassische Homöopathie, Phytotherapie, Mykotherapie (u.a. zur Nährstoffversorgung) und die Behandlung mit der Bioresonanz zum Tragen. Damit werden, Schritt für Schritt, ein Aufbau der Darmflora, eine Unterstützung der Entgiftungsorgane durch die entsprechenden Nährstoffe und eine Entlastung des Stoffwechsels erwirkt.

Ein ausgeglichenes Darmmilieu, gut funktionierende Entgiftungsorgane und ein ausgeglichener Stoffwechsel und somit ein fittes Immunsystem, bieten die besten Möglichkeiten zur Regeneration einer Hufrehe.

Zusammen mit einem erfahrenen Huf-Fachmenschen sollte eine komplette Heilung dann möglich sein.

Dieser Exkurs der Entgiftung bei Hufrehepatienten zeigt, wie vielschichtig das Thema im Bezug auf die einzelnen Erkrankungen ist. Ich hab es am Beispiel Hufrehe erklärt, weil gerade bei dieser Erkrankung gutgemeinte Entgiftungskuren, zum falschen Zeitpunkt oder falsch angewandt, zu katastrophalen Folgen für die Tiere führen können. 

Wenn dich das Thema Hufrehe im besonderen interessiert, kannst du z.B. hier noch einen spannenden Artikel finden.

Zum Newsletter anmelden